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  • AutorenbildWabi Sabi by Anne

Wird jetzt die Schweiz noch dicker?


Die EU-Zuckermarktverordnung ist Ende September 2017 abgelaufen. Diese beschränkte bisher unter anderem die Produktion von Isoglukose durch eine Quote. Jetzt wird der Industrie erlaubt, unbegrenzte Mengen davon herzustellen. In Europa betrug der Marktanteil von Isoglukose bisher nur etwa fünf Prozent aller verwendeten Zuckerarten, in den USA hingegen ganze 50%!

Was ist Isoglucose überhaupt?

Diese Art Zucker ist schon lange bekannt insbesondere weil man es in Nordamerika sehr viel verwendet. Dort heisst es HFCS oder anders gesagt, High Fructose Corn Syrup.

Dieser Sirup wird aus Mais- oder Weizenstärke hergestellt. Es handelt sich dabei um eine künstlich hergestellte Fructose-Glukose Mischung, die geschmacklich kaum von Haushaltszucker (Saccharose) zu unterscheiden ist. (Jedoch je nachdem wieviel % Fructose enthalten ist um einiges süsser ist und runder, „samtiger“ schmeckt, dadurch – leider - sehr angenehm ist)

Gleichzeitig ist HCFS bis zu 40% billiger als raffinierter Zucker. Das macht sich die Nahrungsmittelindustrie natürlich zunutze und setzt den billigen Zuckersirup vielen industriell hergestellten Produkten zu.

Mit dem Auslaufen der EU-Zuckermarktordnung könnte Isoglucose jetzt noch mehr industriell hergestellten Nahrungsmitteln zugesetzt werden. Denn schon jetzt ist es technisch möglich, 25-30 Prozent der bisher in Nahrungsmitteln verwendeten Zuckerarten durch Isoglukose zu ersetzen.

Ob Isoglucose in einem Produkt steckt, erkennt man anhand der Zutatenliste. Isoglucose wird als „Glucose-Fructose-Sirup“ bzw. „Fructose-Glucose-Sirup“ deklariert.

Und wie ist es in der Schweiz? Auf der Migros Homepage habe ich folgende Werbung gefunden:

Was in den USA für Getränke und vor allem zum backen verwendet wird, fehlt allen USA-fans in der Schweiz: Corn Syrup! Ist nicht nur super für Cupcakes und co., sondern auch ein alternatives Süssungsmittel für...naja, für alles!

Und der Schweizer Verband der azuckerpflanzer schreibt:

Durch die bilateralen Abkommen mit der EU ist die Schweizer Zuckerwirtschaft direkt abhängig von derjenigen der EU. [...] Um die Schweizer Nahrungsmittelindustrie bei ihren Exporten nicht zu benachteiligen und die Volumen Schweizer Zucker zu erhalten, soll der Schweizer Preis auf vergleichbarem Niveau wie der EU Zuckerpreis liegen...

Anders gesagt: wir sind direkt betroffen!

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