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  • AutorenbildWabi Sabi by Anne

Sprich bitte mit deinem Arzt darüber!


Interessant: es geht durchschnittlich 15 Jahren, bis das Wissen im Ernährungsbereich und vermutlich auch in anderen Gebieten, nur dass ich mich dort nicht so gründlich auskenne, von den (alternativen) Forschungslabors bis in die Arztpraxen kommt. Bis die Information ans Ohr von Journalisten und an den Rest der Menschheit kommt, geht es oft noch ein paar Jahre.

Probleme, Krankheiten in unterschiedlichem Ausmass, von Allergien, Hautausschlägen bis Krebs und ziemlich allen Autoimmunerkrankungen, die heute bereits verbessert oder sogar geheilt werden könnten, werden es noch mehrere Jahre nicht sein. Ganz einfach, weil das Wissen, die Akzeptanz noch nicht in die Arztpraxen gelangt ist. Traurig. Jedoch wahr.

Um eines von diesen Themen herauszupicken (heute wird es langsam flächendeckend diskutiert, das heisst, es wird nur noch wenige Jahre gehen, bis das Wissen sich richtig verbreitet und überall bekannt ist, und nicht mehr nur als alternative Pseudowissenschaft belächelt wird), ist die Kenntnis, wie wichtig die vielen Bakterien sind, die uns besiedeln.

Die Neurologin, die ich vor zehn Jahre fragte, wie ich dieses - zu der Zeit aufkommende - Thema mir zu Nutze machen kann, hat mich damals mit grossen Augen angeschaut und konnte keine Antwort geben (und hat vermutlich für sich gedacht: „Oh je, schon wieder so eine alternative Tante!“). Und angesichts ihrer durch und durch nur auf der sogenannten klassischen Medizin und und den Pharmazeutika basierenden Ansichten, würde sie vermutlich sogar noch heute nicht anders denken.

Über das Thema Mikrobiom (Gesamtheit alle Bakterien in unserem Körper) könnte man Seiten und Seiten schreiben. In Kürze:

Du, (ich, wir alle) bestehst aus 99 % Bakteriengenen (!). Was auch immer du machst, was du isst, wirkt sich entweder positiv auf den ganzen Zoo, den du in dir trägst, aus oder eben negativ. Und falls du deinem Tierpark im Inneren das Falsche zu essen gibst, rebelliert er irgendwann. Irgendwas in deinem Körper fängt an zu klemmen. Dann ist einfach ein Medikament schlucken selten die richtige Lösung.

Hast du dich auch schon gefragt, warum deine Verdauung bei einer Reise in ferne Länder plötzlich verrückt spielt, sich verlangsamt oder ganz zum Stillstand kommt? Die Antwort ist relativ einfach. Dort isst du nicht mehr das, was du von zu Hause gewohnt bist. Das ist nicht unbedingt schlechter, sondern ganz einfach anders. Die Bakterien in deinem Körper - ungefähr 80 % dieser Bakterien wohnen in deinem Verdauungstrakt - sind verwirrt. Gewisse Familien davon sterben ab, und es kommen andere dazu. Bis dein inneres Ökosystem sich angepasst hat, geht es eine Weile.

Du wirst vielleicht einwenden, ein Inuit und ein Tuareg essen gar nicht dasselbe. Stimmt. Die Bakterien, die sie bewohnen, sind ganz andere, und diese Mikroorganismen müssen deswegen auch anders gefüttert werden. Ein Tuareg der plötzlich auf Robbenfett-Diät gesetzt wird, wird vermutlich ziemliche Bauchschmerzen bekommen. Zumindest am Anfang.

Also ja, der Körper kann sich bis zu einem bestimmten Punkt anpassen. Jedoch gelten einige Grundregeln. Es gibt Bakterien die uns gut tun (weil sie zum Beispiel für uns Vitamin B12 rauspupsen) und andere Bakterien, die unserer Gesundheit schaden (zum Beispiel choleraverursachende Bakterien)

Kurz zusammengefasst:

Wenn wir vom Mikrobiom sprechen, ist folgendes Wissen hilfreich:

  • Es gibt sowohl vorteilhafte, als auch weniger vorteilhafte Bakterienarten.

  • Je höher die Vielfalt der Bakterien, desto besser.

  • Eine hohe Vielfalt vorteilhafter Bakterien wirkt sich positiv auf unsere Gesundheit aus

  • Als Probiotika bezeichnet man vorteilhafte Bakterien; als Präbiotika (auch als Ballaststoffe bekannt) deren Lieblingsfutter.

Ich möchte nicht ins Detail gehen, das ginge ewig, und ich hole es in einem nächsten Beitrag nach. Jetzt nur kurz: Was kannst du schon heute tun?

  • Viel davon essen, was die guten Bakterien mögen (Nahrungsfasern, Gemüse, gute Fette...)

  • wenig davon essen, was die schlechten Bakterien mögen (Zucker, Stärke)

  • Konsum von Alkohol, gewissen Medikamenten und Lebensmittelzusatzstoffen, wie beispielsweise Süssstoffen, können auch zu einer Verschiebung der Anzahl der verschiedenen Bakterienarten in unserem Darm führen und das Gleichgewicht von guten zu schlechten Bakterien beeinflussen.

Fazit:

Die sogenannte gesunde Ernährung dient nur zum Teil dazu, unseren eigenen Körper und unsere Zellen gesund zu machen, sondern auch, um das ganze Mikrobiom (unseren sehr persönlichen Zoo oder Garten) in uns glücklich zu machen und kräftig gedeihen zu lassen.

Wenn also etwas mit deiner Gesundheit und deinem Wohlbefinden nicht so ist, wie du es dir wünscht, lohnt es sich, genau hinzuschauen, ob die Zusammensetzung deiner Ernährung auch die guten Bakterien füttert.

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