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  • AutorenbildWabi Sabi by Anne

Medizin Nobelpreis: wie aktiviert man seine körpereigene Müllabfuhr?


Gibt es tatsächlich eine körpereigene Müllabfuhr?

Ja.

Nur wird sie bei vielen Menschen in unserer Kultur nicht beachtet.

Ein Thema, das unter Wissenschaftlern in letzter Zeit ausgiebig diskutiert wird, (auch ich wusste vor einem Jahr noch gar nicht was das ist) ist Autophagie.

Seitdem Yoshinori Ohsumi für eine Arbeit über Autophagie den Nobelpreis 2016 für Medizin erhalten hat, gibt es laufend immer mehr Studien zu diesem Thema.

Und endlich gab es einen Medizin Nobelpreis, bei dem man wusste, um was es ging. Und wie man es für sich nutzen kann!

Also, was ist Autophagie und warum ist es so wichtig? Und vor allem, wie kannst Du es schon heute zu Deinem Vorteil einsetzen?

Kurzversion: Autophagie beschreibt den Prozess, wie defekte oder alte Körperzellen durch körpereigene Prozesse aufgelöst werden und das Zellmaterial recycelt wird. Voll im Trend, also ;-) .

Und dieser Prozess hat mit fasten zu tun. Denn nur während einer Pause in der Nahrungszufuhr wird Autophagie aktiviert und vermehrt Zell-Müll ausgeschieden. Und das fängt erst 12 Stunden nach dem letzten Essen an. Vorher hat das Verdauungssystem immer noch zu tun; je weiter weg man vom letzten Essen ist, desto weniger, aber eben immer noch. Und solange das Verdauungssystem zu tun hat und somit mit den neu zugefügten Bausteinen etwas Neues aufbauen kann, wird es nicht abbauen. Denn abbauen ist Priorität zwei, zuerst kommt aufbauen. Dennoch ist Müll abbauen halt doch zentral wichtig.

Eine einfache Variante, die auch bei vollem Arbeitspensum recht mühelos in den Tagesplan eingeführt werden kann, ist das intermittierende Fasten, siehe meinen Artikel dazu. Und wie geht das?

8 Stunden Essen.

Dann 16 Stunden nicht.

Basta. Einfach, oder?

Möchte man nicht abnehmen, darauf achten, dass man in diesen 8 Stunden (ist meistens Mittag und Abendessen) in etwa gleich viel Kalorien zu sich nimmt wie vorher über den ganzen Tag verteilt mit Frühstück und Snacks und so. Wenn man von den 16 Stunden 8 Stunden schläft, merkt man es kaum. Solange man sich nicht noch ein „Bettmümpfeli“ vor dem schlafen gönnt und nicht frühstückt, geht es ganz von alleine vorbei, vor allem, da man die Hälfte davon mit schlafen verbringt.

So richtig einfach ist es, wenn man seinem Körper gelernt hat, auch Fette als Kalorienquelle zu verbrennen. Das haben die Körper vieler Menschen in unserer Kultur vergessen, weil wir die ganze Zeit Kohlenhydrate zu uns nehmen. Und nie hungern oder in Phasen - zum Beispiel im Winter - mit weniger Nahrungsmitteln umgehen müssen. Wenn man aber immer weniger Kohlenhydrate isst und dementsprechend immer mehr Fett, dann kann der Körper irgendwann auch Fett verbrennen. Übrigens, entgegen der weit verbreiteten Meinung, kann auch das Hirn davon leben! Und man kann auch von dem einen auf das andere (Kohlenhydrate bzw. Fett verbrennen) umschalten, ohne in ein Energieloch zu fallen. Der Körper muss es nur einmal gelernt haben. Wenn er Kohlenhydrate zur Verfügung hat, wird er immer zuerst diese verbrennen, da es für ihn einfacher ist. Sobald wir es gelernt haben, können dann in einer zweiten Phase die Fette als Nahrungsquelle genommen werden.

Nimmt man grosszügig gute Fette jedoch wenig Kohlenhydrate zu sich (die Kalorienmenge soll ja in etwa konstant bleiben, wenn man nicht abnehmen möchte), bleibt der Blutzucker stabil und tief.

In der Folge hat man dann nicht diese Unterzuckerungs-Anfälle (kenne das von früher, grauenvoll, dann würde man, glaube ich, fast seine eigene geliebte Katze essen) und kann locker 16 Stunden nichts essen und dem Körper die Gelegenheit geben, seinen Müll zu entsorgen.

Falls Fragen für die persönliche Umsetzung des oben erwähnten auftauchen, sich einfach bei mir melden!


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