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  • AutorenbildWabi Sabi by Anne

Iss nichts, was Deine Grossmutter nicht als Essen erkannt hätte


Oder anders gesagt: meide Nahrungsmittelprodukte mit Zutaten, die ein Drittklässler nicht aussprechen kann.

Was soll ich essen?

Folgende Regeln helfen dir, echte Lebensmittel - Pflanzen, Tiere und Pilze, die seit Generationen von Menschen gegessen werden - von den hochgradig verarbeiteten Produkten der modernen Lebensmittelwissenschaft (die den Lebensmittelmarkt und die Ernährung in den Industriestaaten immer stärker beherrscht) zu unterscheiden.

Iss Lebens-Mittel:

Das ist heute leichter gesagt als getan, vor allem weil dauernd neue Produkte – essbare nahrungsähnliche Substanzen wie Herr Pollan so schön sagt - um das Geld konkurrieren, das für Lebensmittel ausgegeben wird.

Es gibt zahlreiche Gründe dafür, diese komplizierten Nahrungsmittelprodukte nicht zu essen. Lebensmittel werden heute auf eine Weise bearbeitet, die speziell darauf angelegt ist, dass wir mehr von ihnen kaufen und essen.

Meide Nahrungsmittelprodukte, welche Zutaten enthalten, die kein normaler Mensch im Kühlschrank hat:

Cellulose? Xanthan? Calciumpropionat? Ammoniumsulfat ? Warum solltest du, wenn du mit diesen Substanzen selber nicht kochst , anderen erlauben, für dich damit zu kochen? Der Chemiebaukasten der Lebensmittelwissenschaftler ist darauf angelegt, die Haltbarkeit zu verlängern, alte Lebensmittel frischer, appetitlicher aussehen zu lassen als sie tatsächlich sind und dich dazu zu bringen, mehr davon zu essen.

Ob einer dieser Zusatzstoffe deine Gesundheit nun erwiesenermassen gefährdet oder nicht? Viele von ihnen werden noch zu wenig lang von Menschen verzehrt als dass man dazu eine Antwort geben könnte. Und deswegen am besten einen weiten Bogen ziehen.

Wenn irgendwie möglich, keine Nahrungsmittelprodukte die mehr als fünf Zutaten enthalten, zu sich nehmen:

Die exakte Zahl, für die du dich entscheidest, bleibt dir überlassen. Aber je mehr Zutaten ein abgepacktes Nahrungsmittel enthält, desto stärker ist es wahrscheinlich bearbeitet.

Meide Nahrungsprodukte, über welche behauptet wird, dass sie gesund seien.

Das erscheint zunächst nicht plausibel, aber: damit ein Nahrungsprodukt sich auf seiner Verpackung als gesundheitsförderlich anpreisen kann, muss es zunächst einmal eine Verpackung haben. Deshalb lässt es sich aus dem Stegreif sagen, dass es wahrscheinlich eher ein verarbeitetes als ein echtes Lebensmittel ist. Denke an die Margarine, eines der ersten industriellen Produkte, die von sich behauptete, gesünder zu sein als die traditionelle, natürliche Butter, welche sie ersetzte. Inzwischen stellte es sich heraus, dass Margarine Transfette enthält, die Herz-Kreislauf-Probleme verursachen. Die gesündesten Lebensmittel im Supermarkt, die frischen Produkte, pralen nicht damit, gesund zu sein. Denn diejenigen, die sie erzeugen, haben weder das Budget noch eine Verpackung für solche Behauptungen.

Meide Nahrungsprodukte, die sich als „light“, „fettarm“, oder „fettfrei“ ankündigen:

Die westliche Welt ist mit fettfreien Lebensmitteln fett geworden. Fehlt Fett in fettarmen und fettfreien Produkten, wird mehr Zucker zugesetzt, um den Geschmacksverlust auszugleichen, und das macht erst richtig fett.

Meide Nahrungsmittel, die vorgeben, etwas zu sein, was sie nicht sind:

Imitate-Butter, auch als Margarine bekannt, ist hier das klassische Beispiel. Oder: um einen fettfreien Rahmkäse herzustellen, der weder Rahm noch Käse enthält, ist extrem viel Bearbeitung nötig. Dasselbe gilt für Pseudofleisch auf Sojabasis, künstliche Süssstoffe , vorgetäuschte Fette und Stärken usw...

Meide Nahrungsmittel wofür im Fernsehen geworben wird:

Am besten ignoriere das gesamte Marketing und weigere dich, intensiv beworbene Produkte zu kaufen. Nur die grössten Nahrungsmittelhersteller können es sich leisten, für ihre Produkte im Fernsehen Reklame zu machen. Wenn du also Produkte mit grossem Werbeetat meidest, gehst du nahrungsmittelähnlichen, essbaren Substanzen automatisch aus dem Weg.

Iss nur Lebensmittel, die verderben könnten:

Das Verarbeiten von Lebensmitteln war zunächst eine Möglichkeit, deren Haltbarkeit dadurch zu verlängern, indem sie vor Pilzen, Bakterien, Insekten und Nagetieren geschützt wurden. Oft geschieht das dadurch, dass die Lebensmittel weniger attraktiv für die Angreifer gemacht werden, indem ihnen Nährstoffe entfernt wurden. Im allgemeinen gilt: Je stärker ein Lebensmittel bearbeitet ist, desto länger ist es haltbar und desto weniger Nährstoffe enthält es. Echte Lebensmittel sind lebendig und sollten deshalb irgendwann verderben.

... Mehr ein anderes Mal...

Quelle:

Buch von Michael Pollan: 64 Grundregeln ESSEN, „Essen Sie nichts was ihre Grossmutter nicht als Essen erkannt hätte“

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