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  • AutorenbildWabi Sabi by Anne

Fleisch oder kein Fleisch?


Gras oder kein Gras: DAS ist - wenn es bei der Überlegung mit oder ohne Fleisch essen durchs Leben zu gehen - um die Gesundheit geht, die eigentliche Frage.

Dann sind natürlich noch die ethischen und die Umweltfragen und da sehen die Antworten zum Teil anders aus. Dazu später.

Also. Schauen wir es zuerst mal von der gesundheitlichen Seite an.

Sehr viele Studien, die klar gezeigt haben, dass man ohne Fleisch gesünder lebt, haben einen Faktor nicht mitberücksichtigt. Und zwar: was haben die Tiere, von welchen das Fleisch jeweils herstammt, gefressen. War es was diese Tierart seit Jahrhunderten gegessen hat (zum Beispiel bei Rindern wäre dies Gras) oder Getreide/Silofutter? Denn das ergibt einen grossen Unterschied in Bezug auf die Fleischqualität.

Viele Studien, die beweisen, dass Fleisch die Wahrscheinlichkeit erhöht, an Herzkreislaufkrankheiten, Diabetes Typ2 oder Enddarmkrebs zu erkranken, haben indessen folgende wichtige Faktoren nicht berücksichtigt: wie wurden die Tiere behandelt und was haben sie gefressen.

Anders gesagt: wenn es um unsere Gesundheit geht, ist die Fleischqualität zentral.

Auch unsere Vorfahren haben notgedrungen - im Winter wuchs nichts - Fleisch gegessen. Ohne negative Konsequenzen.

Fleischqualität, am Beispiel von Rindern:

  • Diese hängt stark zusammen mit dem was die Rinder fressen durften. Das Silo-Getreide- Futter enthält nicht selten höhere Mengen an Pestiziden und anderen Pflanzenschutzmitteln. Diese gehen dann ins Fleisch über, was nicht gesund ist.

  • Getreide/Silo Futter fressende Tiere sind sozusagen auf einer fettarmen Diät. Dadurch können sie krank werden und das ist im Fleisch spürbar.

  • Rinder sind es nicht gewohnt, Getreide zu fressen und so bleiben unverdaute Essensreste im Darm. Dort entwickeln sich dann Bakterien, die hierauf im Fleisch landen, und wenn wir dieses Fleisch essen tut das auch uns nicht gut.

  • Fleisch von Weidetieren enthält mehr gesunde Omega-3 Fettsäuren. Neue Studien scheinen darauf hinzuweisen, dass solches Fleisch auch mehr Vitamin A und Vitamin E Vorstufen, mehr gesundes Glutathion und andere für unseren Körper wichtige Stoffe enthält.

  • Zudem erlauben konventionelle Zuchtmethoden auch Antibiotika für die Tiere. Diese gehen dann ins Fleisch über mit den Konsequenzen die wir kennen.

Zum Thema Umwelt hier noch einige Auszüge zum Thema Umwelt & Bio bzw. Umwelt & Fleisch aus dem Artikel von M. Plüss:

„Fleisch ist nicht per se böse, es ist als Nahrungsmittel nur sehr ineffizient. (Das gilt übrigens auch für andere Tierprodukte wie Milch, Butter, Käse und Eier. Die haben alle eine schlechte Umweltbilanz). Wir müssen aber nicht gleich alle zu Vegetariern werden . Zweimal Fleisch pro Woche liegt nach den Gesetzen der Nachhaltigkeit drin.

Bei der Frage, welches Fleisch, wird es kompliziert. Die natürliche Antwort in der Schweiz wäre eigentlich Rinder. Kühe sind eine geniale Erfindung: Sie verwandeln Gras, welches dem Menschen als Nahrungsmittel nicht zuträglich ist, in Milch und Fleisch. Und zwar auch auf Flächen, die für den Ackerbau zu steil oder zu hoch gelegen sind. Es gibt jedoch ein Problem mit den Rindern: beim Wiederkäuen stossen sie grosse Mengen an Methan aus. Gemessen an der Umweltbelastung pro Kilo, ist Rindfleisch so ziemlich das schlechteste was man überhaupt essen kann. Besonders negativ ist dabei ausgerechnet Fleisch aus tierfreundlicher Weidehaltung. Ohne Zufütterung wachsen die Kühe langsamer und rülpsen darum mehr Methan, bis sie ihr Gewicht erreicht haben.

Es ist verzwickt, und eine einfache Lösung gibt es nicht. Faustregel: wenn Sie es wirklich schaffen auf zweimal Fleisch pro Woche runterzukommen, dann greifen sie zu Rind oder Lamm aus Weidehaltung. Wenn Sie hingegen wissen, dass sie vom Fleisch nicht lassen können, und wenn Ihnen das Tierwohl nicht so wichtig ist, dann bleiben Sie bei Schweinefleisch oder Hühnchen aus der Intensivhaltung. Es richtet zumindest in punkto Klima weniger Schaden an.

Beim Thema Bio begeben wir uns auf ein ideologisches Minenfeld. Bio ist zweifellos sympathisch: man giftete nicht, ist lieb zu den Tieren, düngt weniger. Würden alle Schweizer Bauern auf Bio umstellen, wäre das ein Segen für unser Land - wir hätten eine höhere Artenvielfalt auf den Feldern und weniger Gift und Gülle in den Gewässern. Nur: weil die Erträge im biologischen Landbau kleiner sind, müssten wir dann mehr Lebensmittel importieren. Für jeden Bauer, der umstellt, muss ein anderer irgendwo auf der Welt die Anbaufläche ausdehnen. Das reduziert den Naturraum und steigert den CO2 Ausstoss. Der Super-Gau ist dann erreicht, wenn Moore entwässert oder Wälder gerodet werden, um die Landwirtschaft zu vergrössern.

Es gibt also 2 Betrachtungen: pro Hektar gerechnet, ist die biologische Landwirtschaft besser als die konventionelle. Pro Kilo Endprodukt ist Bio gesamtökologisch nur gleichwertig, in Sachen Klima sogar eher schlechter als konventionell. Um aus diesem Dilemma herauszukommen, gibt es nur eine Lösung: massiv weniger Fleisch und weniger Milchprodukte essen. Dann sinkt der Flächenbedarf der Landwirtschaft, und es hat Platz für nachhaltige Anbauformen.“

Und als Ergänzung noch ein paar Gedanken zum Thema Ethik und Tiere. Ich habe dies bei Stichwörtern und Gedankenanstössen belassen, die jeder für sich weiterspinnen kann:

  • Leiden der Tiere (je nachdem wie sie eben gehalten werden)

  • Mitgefühl für Tiere

  • Unterschied zwischen Menschenrechte und Tierrechte

Quellen:

Dr. David Pompa (https://drpompa.com/fasting-diet/meat-quality-grassfed-vs-grainfed/)

Matthias Plüss (im Magazin des Tagesanzeigers, vom 30. März 2019)

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